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  1. Title
    KI-gestützter Digital Companion zur Digitalisierung von Pflegeeinrichtungen in großer Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt
  2. Description
    Abschlussveranstaltung des Projekts "DiCo" stößt auf großes Interesse bei Teilnehmern.
  3. Body
    <h1>Nachbericht: &quot;Ein Assistent zur Digitalisierung der Pflege - Abschlussveranstaltung des Experimentierraumprojekts Digital Companion&quot;</h1> <p>&nbsp;</p> <p>Die fortschreitende Digitalisierung hat auch in der Pflegebranche Einzug gehalten und bietet vielf&auml;ltige M&ouml;glichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualit&auml;t der Klient*innen und zur Entlastung des Pflegepersonals. Um diese Chancen optimal zu nutzen, bedarf es jedoch geeigneter Technologien, die den individuellen Bed&uuml;rfnissen und Herausforderungen der Pflegeeinrichtungen gerecht werden. Genau hier setzt das zweij&auml;hrige Experimentierraumprojekt &quot;Digital Companion&quot; (DiCo) an, das k&uuml;rzlich mit einer Abschlussveranstaltung seinen H&ouml;hepunkt erreichte. Das Projekt, gef&ouml;rdert vom Bundesministerium f&uuml;r Arbeit und Soziales (BMAS), konzentrierte sich intensiv auf die Entwicklung eines digitalen Assistenten &bdquo;DiCo&ldquo;. Das Ergebnis ist ein multifunktionales und interaktives Tool, das Pflegeeinrichtungen dabei unterst&uuml;tzt, den Digitalisierungsprozess unter Ber&uuml;cksichtigung h&ouml;chster arbeitswissenschaftlicher Standards erfolgreich umzusetzen.</p> <p>Bei der Entwicklung von DiCo flossen nicht nur die fachliche Expertise von Telemediziner*innen, Arbeitswissenschaftler*innen, UX-Designer*innen und Informatiker*innen ein, sondern auch wertvolles Wissen und Erfahrungen aus der Pflegebranche durch zahlreiche Projektpartner aus der Praxis. Dies gew&auml;hrleistet, dass DiCo praxisorientierte L&ouml;sungen bietet und den spezifischen Anforderungen der Pflegeeinrichtungen gerecht wird.</p> <p>Die Abschlussveranstaltung des Experimentierraumprojekts &quot;Digital Companion&quot; bot den Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in die vielseitigen Funktionen des Assistenten DiCo. Dar&uuml;ber hinaus pr&auml;sentierten Vertreter*innen von Pflegeeinrichtungen drei konkrete Anwendungsbeispiele, die verdeutlichten, wie erfolgreiche Digitalisierungsprojekte in der Praxis umgesetzt werden k&ouml;nnen. Die Veranstaltung wurde von Martin Hoffmann moderiert und mit einem hochkar&auml;tigen Er&ouml;ffnungstalk mit Fabian Langenbruch (BMAS), Dr. Marlen Melzer (BAuA) und Michael Wehner (Seniorenheim am Saaleufer) gestartet, der sowohl politische als auch wissenschaftliche und angewandte Perspektiven zur aktuellen Situation der Digitalisierung in der Pflege beleuchtete.</p> <p>Fabian Langenbruch betonte zu Beginn die konkreten Ziele der Regierung, die unverz&uuml;glich in der Legislaturperiode umgesetzt werden sollen, um Pflegeberufe attraktiver zu machen und die Digitalisierung voranzutreiben. Insbesondere wurde die Digitalisierung von Dokumentationen zur Entlastung des Pflegepersonals als ein konkretes Ziel erw&auml;hnt. Er verwies auf eine BKK-Umfrage, laut&nbsp;der ein betr&auml;chtlicher Anteil der Pflegekr&auml;fte in Erw&auml;gung zieht, ihren Job in den n&auml;chsten zwei Jahren zu wechseln, was die aktuelle Situation bez&uuml;glich mangelnder Attraktivit&auml;t und Arbeitsbedingungen des Pflegeberufs verdeutlicht. Als Vertreter der Abteilung f&uuml;r Fachkr&auml;ftesicherung hob Langenbruch die Bedeutung von Fachkr&auml;ftegewinnung und Mitarbeitendenbindung hervor.</p> <p><em>&bdquo;Ein schlechter Prozess ist auch digital immer noch ein schlechter Prozess. Aber in der Digitalisierung liegen, glaube ich, Potenziale, um auch Prozesse zu verbessern.&ldquo;</em></p> <p>Er betonte zudem, dass Digitalisierung keineswegs automatisch Entlastung bedeutet, sondern zun&auml;chst Zeit, Geld und &Uuml;berzeugung erfordert. Es sei jedoch lohnenswert, da sie Prozesse verbessern k&ouml;nne. Langenbruch betonte, dass Digitalisierung kein Selbstzweck sei, sondern immer auf die Erreichung von Zielen in den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abziele. Es sei ein st&auml;ndiger Verhandlungsprozess und k&ouml;nne nur gemeinsam gelingen, indem Praxis sowie Wissenschaft mit verschiedenen Perspektiven einbezogen werden und Wert auf die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber*innen und Besch&auml;ftigten gelegt werde.</p> <p>Michael Wehner, vom Seniorenheim am Saaleufer, berichtete &uuml;ber die Erfahrungen seiner Einrichtung mit der Digitalisierung. Er erw&auml;hnte, dass sie seit 2005 verschiedene Pflegeeinrichtungen betreiben und in der Vergangenheit eher intuitiv und aus dem Bauch heraus digitale L&ouml;sungen eingef&uuml;hrt haben. Inzwischen verfolgen sie jedoch einen strategischeren Ansatz, analysieren ihre Prozesse und pr&uuml;fen, ob digitale L&ouml;sungen diese vereinfachen, verbessern und beschleunigen k&ouml;nnen. Die Priorisierung der L&ouml;sungen erfolgt anhand des Nutzens und des Budgets, und die Einf&uuml;hrung wird entsprechend entschieden.</p> <p><em>&bdquo;Digitalisierung erleichtert den Pflegealltag ungemein und macht den Beruf wirklich extrem attraktiv. F&uuml;r junge und auch f&uuml;r erfahrene Menschen ist Digitalisierung eine enorme Entlastung und begeistert viele, viele Menschen.&ldquo;</em></p> <p>Er betonte die Notwendigkeit, dass Digitalisierung in der Diskussion um den Fachkr&auml;ftemangel einen &auml;hnlich hohen Stellenwert wie die Entlohnung der Pflegekr&auml;fte erhalten sollte. Wehner w&uuml;nschte sich, dass der Gesetzgeber die Investitionen und laufenden Kosten der Digitalisierung vollst&auml;ndig refinanziert, entweder &uuml;ber den Pflegesatz oder direkt &uuml;ber eine Refinanzierung. Wehner machte deutlich, dass ohne Refinanzierung die Betreiber*innen keine Chance h&auml;tten, die Digitalisierung umzusetzen, und dass dies ein globales Problem sei, das geregelt werden m&uuml;sse. Das betreffe sowohl ambulante, teilstation&auml;re, Intensivpflege- und station&auml;re Einrichtungen sowie m&ouml;glicherweise Reha- und Krankenh&auml;user.</p> <p>Dr. Maren Melzer von der BAuA sprach aus wissenschaftlicher Perspektive &uuml;ber die Ziele der Digitalisierung im Bereich der beruflichen Pflege. Sie betonte die Bedeutung einer gr&uuml;ndlichen Technikfolgenabsch&auml;tzung, um die Auswirkungen digitaler Technologien auf die Belastungssituation und Gesundheit der Pflegenden zu analysieren. Dabei m&uuml;sse man auch die &bdquo;Risiken und Nebenwirkungen&ldquo; ber&uuml;cksichtigen, sowohl f&uuml;r die Pflegenden als auch f&uuml;r die Pflegebed&uuml;rftigen. Bisher gebe nur eine begrenzte Datenlage &uuml;ber die Auswirkungen auf die Arbeitssituation und die Gesundheit der Besch&auml;ftigten.</p> <p><em>&bdquo;Es muss nat&uuml;rlich auch Studien geben, die auf der einen Seite Zahlen erheben, auf der anderen Seite m&uuml;ssen auch viele Sachen in der Praxis ausprobiert werden, um auch wirklich Folgen absch&auml;tzen zu k&ouml;nnen.&ldquo;</em></p> <p>Sie warnte vor potenziellen Gef&auml;hrdungen und betonte die Notwendigkeit, negative Auswirkungen zu vermeiden. Als Beispiel erw&auml;hnte sie eine Pflegebrille mit Augmented Reality, die einerseits wichtige Informationen einblendet, andererseits auch die Interaktion mit der pflegebed&uuml;rftigen Person beeinflussen und Lernm&ouml;glichkeiten reduzieren k&ouml;nnte. Sie betonte die Bedeutung einer genauen Gestaltung und Abw&auml;gung der eingeblendeten Informationen.</p> <h3><strong>&bdquo;Digitale Transformation nach Vorschrift&ldquo; trifft auf Pflege-Alltag</strong><br /> Kollaboratives Design eines Assistenten f&uuml;r die Digitalisierung in der Pflege</h3> <p>Nach dem Er&ouml;ffnungstalk der drei Expert*innen wurden verschiedene Themen rund um die Analyse und Planung der Digitalisierung von Pflegeeinrichtungen mit einem Assistenzsystem behandelt. Sofie Kalinke und Juliane Zirke, UX-Designerinnen von Ergosign, waren f&uuml;r die Gestaltung der Benutzeroberfl&auml;che von DiCo verantwortlich. Ihr Ziel war es, die Benutzeroberfl&auml;che intuitiv und benutzerfreundlich zu gestalten und dabei die Bed&uuml;rfnisse und Anforderungen der Anwender*innen zu ber&uuml;cksichtigen. Eine wichtige Rolle spielte die Einbeziehung des Nutzungskontexts und der Bed&uuml;rfnisse in den Gestaltungsprozess.</p> <p>In der Analysephase stellten sie fest, dass die Pflegeorganisationen in Bezug auf die Digitalisierung unterschiedlich weit fortgeschritten waren und unterschiedliche Bedarfe und Reifegrade aufwiesen. Daraus ergaben sich Anforderungen, dass DiCo flexibel auf diese Unterschiede eingehen k&ouml;nnen soll.</p> <p>Im Rahmen des Projekts wurden vier Haupterkenntnisse gewonnen. Erstens betonten sie die Bedeutung einer gemeinsamen Sprache, um Begrifflichkeiten zu kl&auml;ren und klare Vorstellungen und Erwartungen f&uuml;r DiCo zu entwickeln. Zweitens war es von gro&szlig;er Bedeutung, das Feedback der Praxispartner in den Entwicklungsprozess einzubeziehen, um sicherzustellen, dass das System ihren Bed&uuml;rfnissen und Anforderungen entspricht. Gleichzeitig musste die Umsetzung der Funktionen priorisiert werden, basierend auf ihrer Dringlichkeit und ihrem Nutzen f&uuml;r die Praxispartner. Ein effektives Erwartungsmanagement war ebenfalls wichtig, um zu kl&auml;ren, welche Funktionen im Projektumfang entwickelt werden k&ouml;nnen und welche m&ouml;glicherweise au&szlig;erhalb liegen. Schlie&szlig;lich waren viele Iterationen und Diskussionen erforderlich, um den systematischen Transformationsprozess und die Nutzungsanforderungen zusammenzubringen und das bestm&ouml;gliche Produkt entstehen zu lassen.</p> <p><em>&bdquo;Alle waren sehr motiviert, immer die beste L&ouml;sung f&uuml;r alle zu generieren und es war immer eine kollegiale und engagierte Zusammenarbeit und deswegen m&ouml;chten wir uns nochmal sehr bedanken f&uuml;r die Gelegenheit Teil dieses DiCo Teams zu sein.&ldquo;</em></p> <h3><strong>How To: Digital in 4 Etappen</strong><br /> Darstellung des idealtypischen Digitalisierungsprozesses</h3> <p>Dr. Vanessa Kubek und Dr. Frank Eierdanz vom Institut f&uuml;r Technologie und Arbeit e.V. pr&auml;sentierten den idealtypischen Digitalisierungsprozess in vier Etappen. Kubek betonte drei wichtige Aspekte bei der Unterst&uuml;tzung eines digitalen Transformationsprozesses in Pflegeeinrichtungen. Erstens sollte dieser Prozess strategisch und systematisch erfolgen. Zweitens sollten die eingesetzten Technologien entweder die Arbeitssituation der Besch&auml;ftigten verbessern oder die Lebenssituation der pflegebed&uuml;rftigen Menschen erleichtern, indem er konkret an den Bedarfen und Problemen in der Einrichtung ansetzt. Drittens sollte der Einf&uuml;hrungsprozess digitaler Technologien partizipativ gestaltet werden. Diese drei Aspekte bilden die DNA des DiCo-Projekts.</p> <p><em>&bdquo;Uns als arbeitswissenschaftliches Institut ist es nat&uuml;rlich ganz wichtig, [&hellip;], dass Digitalisierung nicht zum Selbstzweck erfolgt, sondern wirklich Digitalisierung in einem Sinne, dass unser Anspruch ist, dass die Arbeitswelt dadurch ein St&uuml;ckchen besser wird.&ldquo;</em></p> <p>Dr. Frank Eierdanz erl&auml;uterte die einzelnen Phasen des DiCo-Prozesses. Die Nutzer*innen werden iterativ durch den Transformationsprozess gef&uuml;hrt und k&ouml;nnen flexibel zwischen den Phasen wechseln. Die erste Phase ist die &quot;Sensibilisierung und Orientierung&quot;, in der Informationsmaterialien zur Verf&uuml;gung gestellt werden, um die Akteure &uuml;ber den Transformationsprozess zu informieren. Es wird eine Steuerungsgruppe gebildet, um dem Prozess eine Struktur zu geben. Ein Digitalisierungs-Check hilft dabei, den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Einrichtung zu bewerten. Zudem gibt es ein digitales Planspiel zur spielerischen Erprobung sowie Wissens- und Schulungsangebote wie Brosch&uuml;ren, Erfahrungsberichte und E-Learning-Plattformen.</p> <p>Die zweite Phase ist die &quot;Analyse und Planung&quot;. Hier werden die Bedarfe systematisch erfasst, um herauszufinden, wo Technologie unterst&uuml;tzend eingesetzt werden kann. Daf&uuml;r wurde ein Chatbot entwickelt, der mithilfe von KI den formulierten Bedarf analysieren kann und passende Technologien empfiehlt. Es werden auch Priorisierungen von potenziellen Technologien, Produktrecherchen und Anforderungsanalysen durchgef&uuml;hrt.</p> <p>Die dritte Phase ist die &quot;Erprobung und Einf&uuml;hrung&quot; des Produkts. Es erfolgt ein Pilotbetrieb im kleinen Rahmen mit systematischer Evaluation und regelm&auml;&szlig;iger Kommunikation in Form von Zwischenberichten, um alle Stakeholder zu informieren. Dabei werden auch die Prozesse diskutiert und an die Ver&auml;nderungsprozesse angepasst.</p> <p>Die vierte und letzte Phase ist die &quot;Auswertung und Weiterentwicklung&quot;. Es werden Ziele und die Gebrauchstauglichkeit &uuml;berpr&uuml;ft, unter anderem durch Nutzer*innenbefragungen. Anschlie&szlig;end kann ein Gesamtbericht mit Hilfe von DiCo erstellt werden, der auch anderen Einrichtungen die gewonnenen Erfahrungen zur Verf&uuml;gung stellt.</p> <h3><strong>Die Enzyklop&auml;die der Technologien f&uuml;r die Pflege</strong><br /> Systematisierung einer Produkt- und Wissensdatenbank</h3> <p>Dr. Tom Zentek vom Zentrum f&uuml;r Telemedizin Bad Kissingen (ZTM) erl&auml;uterte die Systematisierung einer Produkt- und Wissensdatenbank f&uuml;r die Pflege. Als Technologiepartner fokussierte sich das ZTM dabei auf digitale Assistenzprodukte, die derzeit auf dem Markt erh&auml;ltlich sind. Die Enzyklop&auml;die des DiCo besteht aus einem Redaktionssystem, einer Wissensdatenbank und einer Technologiedatenbank. Es gibt insgesamt 45 Technologiekategorien, die den spezifischen Bed&uuml;rfnissen zugeordnet sind. Der Chatbot unterst&uuml;tzt dabei, den Bedarf zu ermitteln und die passende Technologie auszuw&auml;hlen. Aktuell sind 424 Produkte in der Datenbank vorhanden.</p> <p>Dr. Zentek pr&auml;sentierte live im Webbrowser praktische Anwendungseindr&uuml;cke des DiCo-Systems. Er ermutigte die Teilnehmenden dazu, bei fehlenden Informationen in der Datenbank aktiv Feedback zu geben, um den DiCo kontinuierlich weiterzuentwickeln.</p> <p><em>&bdquo;Ansonsten w&auml;re einfach mein Pl&auml;doyer auch relativ explorativ da rein zu gehen, wenn Sie was vermissen in der Datenbank uns einfach auch zu schreiben. Genau, und so kann sich der DiCo bestimmt auch die n&auml;chsten Jahre weiterentwickeln.&ldquo;</em></p> <h3><strong>Die Entstehung eines Chatbots</strong><br /> Bausteine k&uuml;nstlich intelligenter Dialoge</h3> <p>Leni Ke&szlig;ler und Julia Hoxha von Zana Technologies gaben Einblicke in die Entstehung eines Chatbots und die Bausteine k&uuml;nstlich intelligenter Dialoge. Es wurde ein iterativer Verbesserungsprozess in enger Zusammenarbeit mit den Praxispartner*innen durchgef&uuml;hrt, um den Chatbot kontinuierlich zu verbessern.</p> <p><em>&bdquo;Das allerwichtigste ist, man muss auf die Bed&uuml;rfnisse der sp&auml;teren Nutzer*innen achten, also auch wieder eine ganz partizipative Herangehensweise&ldquo;</em></p> <p>Ke&szlig;ler erl&auml;uterte, der Mehrwert und Erfolg eines Chatbots liege vor allem darin, dass er interaktiv sei und den Nutzer*innen dabei helfe, ihre eigenen Bedarfe zu identifizieren und relevante Technologien daf&uuml;r zu finden. Der Chatbot orientiert sich an den identifizierten Bedarfen und bietet einen unterst&uuml;tzenden Dialog sowie kontextbasierte Hilfe in jedem Schritt an.</p> <p><img alt="Chatbot im DiCo-Portal" src="/uploads/Image/DiCo Chatbot.png" style="height:657px; width:800px" /></p> <p>In der Pause hatten die Teilnehmenden die M&ouml;glichkeit, den <a href="https://www.youtube.com/watch?v=ZTa8VOrxSN8">Film zum Projekt DiCo: Die digitale Transformation der Pflege</a> zu schauen.</p> <p>Im Anschluss lag der Schwerpunkt auf der Realisierung der digitalen Transformation in der beruflichen Praxis.</p> <h3><strong>Pflege auf R&auml;dern und Dokumentation in der Cloud</strong><br /> Digitale Pflegedokumentation in der ambulanten Pflege</h3> <p>Sabine Pfirrmann von der &Ouml;kumenischen Sozialstation Ludwigshafen pr&auml;sentierte die digitale Pflegedokumentation in der ambulanten Pflege. Sie betonte die Bedeutung der Digitalisierung im ambulanten Bereich, um effektiv arbeiten zu k&ouml;nnen und wichtige Informationen schnell zug&auml;nglich zu machen. Ein wesentlicher Transformationsprozess in ihrer Einrichtung war die Digitalisierung der Pflegedokumentation, um die effiziente Informationsweitergabe an Kolleg*innen, &Auml;rzt*innen und Angeh&ouml;rige sowie die zeitliche Kapazit&auml;t f&uuml;r die Patient*innen zu verbessern. Die Nutzung einer Cloud-basierten Pflegedokumentation wurde hier als L&ouml;sungsansatz pr&auml;sentiert, bei dem berechtigte Personen zeitnah auf die Daten zugreifen und weitere Informationen hinzuf&uuml;gen k&ouml;nnen. Bei der Auswahl geeigneter Software und Hardware sei der DiCo hilfreich.</p> <p>Es wurde betont, dass sowohl F&uuml;hrungskr&auml;fte als auch Mitarbeitende von dem System profitieren und sich aktiv daran beteiligen k&ouml;nnen. Die Verwendung des Assistenzsystems erm&ouml;glicht eine strukturierte und strategiegeleitete Vorgehensweise. Ein Planspiel im Rahmen des Projekts wurde als interessante und spannende Erfahrung beschrieben. Pfirrmann erkl&auml;rte, dass Pflegeplanung, Ma&szlig;nahmenplanung und Pflegebericht au&szlig;erdem zuk&uuml;nftig in der Cloud hinterlegt werden sollen. Bereits jetzt w&uuml;rden alle Leistungen digital erfasst und der Dienstplan in die Cloud gestellt. In Zukunft soll auch der Pflegebericht mithilfe eines Sprachassistenten erfasst und hinterlegt werden. Die Einf&uuml;hrung der Telematikinfrastruktur wird erwartet.</p> <p><em>&bdquo;Wir erhoffen uns eine Entlastung der Pflegekr&auml;fte, eine Verbesserung der Arbeit an Schnittstellen zwischen Pflege, &Auml;rzt*innen und Krankenh&auml;usern, Therapeut*innen und eine Erh&ouml;hung der Lebensqualit&auml;t der zu pflegenden Menschen. Gerade in der ambulanten Pflege ist die Zukunft digital. Mit der Unterst&uuml;tzung eines Assistenten wie dem DiCo gelingt uns das sicher.&ldquo;</em></p> <h3><strong>Sozial braucht digital</strong><br /> Einf&uuml;hrung digitaler Produkte in einem Verband am Beispiel der Vivendi Software</h3> <p>Markus Nitsch vom Caritasverband f&uuml;r die Di&ouml;zese Speyer e.V. teilte seine Erfahrungen mit der Einf&uuml;hrung digitaler Produkte am Beispiel der Vivendi Software. Dem Caritasverband war es wichtig, die Perspektive eines sogenannten Komplextr&auml;gers einzubringen.</p> <p><em>&bdquo;Ich wei&szlig; noch, wir haben damals diskutiert: Hei&szlig;t es eher digital braucht sozial? Nee, ich glaube, es ist andersrum richtiger und wichtiger, [&hellip;] wir brauchen ganz dringend im sozialen Bereich Digitalisierung.&ldquo;</em></p> <p>Nitsch hob wichtige Faktoren f&uuml;r einen erfolgreichen Digitalisierungsprozess wie Projektplanung, Einbindung der Interessengruppen und das Management von Erwartungen hervor. Er betonte auch den Wert der Dokumentation, einschlie&szlig;lich der gewonnenen Erkenntnisse, und die positive Auswirkung der Digitalisierung auf die Mitarbeitenden und die gesamte Organisation. Dar&uuml;ber hinaus erkannte Nitsch die Notwendigkeit von digitalen L&ouml;sungen, um wettbewerbsf&auml;hig zu bleiben, steigenden regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden und b&uuml;rokratische Prozesse zu optimieren. Letztendlich betonte er das Ziel, die Zeit, die f&uuml;r die Betreuung und Unterst&uuml;tzung von Menschen aufgebracht wird, bestm&ouml;glich zu nutzen.</p> <h3><strong>Wenn der Bewegungsdrang gr&ouml;&szlig;er ist als die Orientierung</strong><br /> Die Einf&uuml;hrung und Nutzung digitaler Schutzengel im Pflegeheim</h3> <p>Michael Wehner vom Seniorenheim am Saaleufer sprach &uuml;ber die Einf&uuml;hrung und Nutzung &bdquo;digitaler Schutzengel&ldquo; in seiner Einrichtung. Durch die Nutzung einer Telefonanlage als zentrales Steuerungssystem konnten verschiedene Assistenztechniken wie Sturzerkennung, Brandmeldeanlage und technische Alarme integriert werden. Die Vorteile dieser digitalen L&ouml;sungen liegen in der individuellen Anpassbarkeit und der Reduzierung von aggressivem Verhalten der Bewohner*innen. Durch die Gew&auml;hrleistung von Sicherheit und Stressabbau f&uuml;r das Pflegepersonal konnte eine verbesserte Betreuung erreicht werden. Hierbei handelte es sich um eine breite Digitalisierung der Einrichtung, die von papierloser Dokumentation bis hin zu verschiedenen Assistenztechniken reicht. Dies erm&ouml;gliche laut Wehner eine entspannte Atmosph&auml;re, mehr Zeit f&uuml;r die eigentliche Arbeit und eine h&ouml;here Effizienz bei der Pflege.</p> <p><em>&bdquo;[&hellip;] dann glaube ich, ist man sehr entspannt in so einem Seniorenheim und das kann ich in unseren Einrichtungen best&auml;tigen und dann ist auch viel Zeit und Geduld und Ruhe und Motivation im Alltag. Und dann haben wir die H&auml;nde frei und k&ouml;nnen uns auf unsere Arbeit konzentrieren und k&ouml;nnen auch in Ruhe eine Mobilisation durchf&uuml;hren, ohne eben R&uuml;ckensch&auml;den von sich zu tragen und ich glaube, das erleben wir hier im kleinen Feld in Bad Bocklet sehr intensiv und sind begeisterte digitalisierte Pfleger und Pflegerinnen.&ldquo;</em></p> <p>Abschlie&szlig;end gab Dr. Asarnusch Rashid, Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer des Zentrums f&uuml;r Telemedizin Bad Kissingen, einen Ausblick auf die Verstetigung des DiCo. Das Projekt l&auml;uft noch bis September, und das Ziel ist es sicherzustellen, dass die Plattform mit den vorgestellten Komponenten weiterhin betrieben wird. Interessierte k&ouml;nnen sich unter dico@ita-kl.de oder bei einem der Partner registrieren und den Digital Companion ausprobieren. Das Team arbeitet daran, die Inhalte aktuell zu halten und weiter auszubauen. F&uuml;r die Weiterentwicklung und den Betrieb werden Partner und Unterst&uuml;tzung aus der Branche gesucht. Rashid betonte noch einmal, dass kostenfrei nicht gleichbedeutend mit kostenlos ist und dass das Projekt durch Steuergelder erm&ouml;glicht wurde. Das ZTM Kissingen ist ein Non-Profit-Unternehmen und strebt an, den DiCo so g&uuml;nstig wie m&ouml;glich weiterzuentwickeln. Vorschl&auml;ge und Ideen von potenziellen Partnern sind willkommen, um den Ansatz auszubauen.</p> <p>Die Abschlussveranstaltung des Experimentierraumprojekts DiCo war ein gro&szlig;er Erfolg. Die Teilnehmenden erhielten wertvolle Einblicke in die M&ouml;glichkeiten und Chancen der Digitalisierung in der Pflege. Der DiCo verspricht eine wertvolle Unterst&uuml;tzung f&uuml;r Pflegeeinrichtungen auf ihrem Weg zur digitalen Transformation. Das Projektteam und alle Beteiligten haben mit ihrer engagierten Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Pflegebranche geleistet. Wir d&uuml;rfen gespannt sein, wie sich der DiCo in Zukunft etablieren wird und welchen positiven Einfluss er auf die Pflegepraxis haben wird.</p>
  4. Visible
    Falsch
  5. Published Date
    28.06.2023 00:00:00 MESZ
  6. Author
    Leni Keßler
  7. Editor
  8. Image
    https://assets.zana.com/foto/DiCo_preview.png
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